Hoch oben über dem Dorfplatz grüßt das Gotteshaus, Heimstatt der Kirchgemeinde mit den Dörfern Tröbnitz, Geisenhain, Waltersdorf und Meusebach. Hier, wo der Rothehofbach und das aus den Tälern kommende Flüsschen Roda sich vereinigen, beginnt der Tälerpilgerweg.
Die Tröbnitzer Kirche ist eine mehrfach umgebaute, mittelalterliche Saalkirche, deren Ursprünge in das 13. Jahrhundert zurückgehen. Schon 1223 erscheint in Urkunden ein Pfarrer Rüdiger zu Trebenitz. Das Baudatum der jetzigen Kirche ist unbekannt, vermutet wird das Jahr 1680. Ein baugeschichtliches Zeugnis legt eine Inschrift über dem Südeingang ab. Demnach wurde in den Jahren 1707-1708 der Bau nach Osten erweitert. Die heutige Gestalt erhielt die Kirche im Jahre 1792 mit der Errichtung des Turmes auf der Westseite. Der stattliche Aufbau mit Schweifkuppel, Laterne und Schweifhelm prägt das Dorfbild.
Herzliche Einladung zur Einkehr
Der Besucher betritt die Kirche durch den Haupteingang im Westen. Den Innenraum prägen die dreiseitigen, an den Wänden nach Norden und Süden zweigeschossigen Emporen. Neuzeitliche Kunst repräsentiert eine von dem Tröbnitzer Künstler Klaus Langmann geschaffene Darstellung der Kreuzigung Jesu. Die ältesten Zeugnisse des Inventars sind ein aus Sandstein gefertigtes Altarrelief von 1626 mit den vier Evangelisten sowie die Grabsteine der Anna Albertine und des Christoph von Meusebach, die 1611 und 1612 gestorben sind. Der Überlieferung nach sorgten sich die beiden Vertreter aus dem Herrschaftshause derer von Meusebach bereits vor der Patronatszeit (1697-1744) um die Kirche zu Tröbnitz. Der von mächtigen Pilastern gefasste Kanzelaltar stammt von 1708. Aus Terrakotta besteht der von den Erben des Pfarrers Oertel im Jahre 1886 gestiftete Taufstein. Eine ebensolche Stiftung erhielt die baulich sehr ähnliche Filialkirche von Untergneus, der nächsten Pilger-Station.
Die spätbarocke Orgel aus dem Jahre 1778 gehörte zu den frühen und größten Instrumenten des Rodaer Orgelbaumeisters Christian Friedrich Poppe (1751 – 1812) . Nach Beschädigung durch einen Blitzschlag wurde 1877 unter Verwendung von Originalteilen durch die Gebrüder Poppe, ein neues, im Klangbild verbessertes Werk geschaffen. Nach einer Reparatur im Jahre 1962 wurde das wertvolle, spätbarocke Instrument in den letzten Jahren schrittweise saniert und erhielt seine Klangfülle zurück. Inzwischen benötigt das Instrument eine umfassende Sanierung.
Die Tröbnitzer Kirche ist Teil des Pfarrhofensembles mit Pfarrhaus, Pfarrscheune und Brunnenhaus. Dar gegenüberliegende Pfarrhof ist von hohem Denkmalwert. Die Grundmauern reichen bis ins Mittelalter zurück. Erhalten geblieben ist ein frühgotischer Bogen und eine Bohlenstube.
Text: Carola Frindert
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