Mit meinem Gott kann ich...
Judika – 26. März 2023
Mensch: „Schaffe mir Recht, Gott und führe meine Sache wider das treulose Volk und errette mich von den bösen und falschen Leuten!“ so steht es im Psalm des heutigen Sonntags „Judika“ was übersetzt heißt „Schaffe Recht!“ Jemand, der so zu dir Gott betet, hat schon eine ganz ordentliche Erwartungshaltung!
Gott: Ehrlich gesagt macht es mich immer wieder sehr glücklich, wenn es Menschen gibt, die tatsächlich noch eine große Erwartungshaltung an mich haben. Das zeigt doch irgendwie, dass es gute Erfahrungen mit mir gibt, große Hoffnungen und auch eben ein Zutrauen, dass ich beim Recht schaffen eine gewisse Rolle haben könnte und sollte.
Mensch: Vorsicht! Erwartung verpflichtet!
Gott: Langsam, mein Lieber: so schnell lasse ich nicht nicht einspannen als Lückenbüßer. Das könnte ich ebenso zurückgeben und sagen: „Wenn du etwas von mir erwartest, Mensch, dann darfst du dich auch gern verantwortlich fühlen, in diese Richtung mitzuwirken!“
Mensch: Stimmt schon, wenn jeder sein Scherflein, seinen Teil dazu beiträgt, dann könnte eine kritische Masse zusammenkommen...
Gott: ...die einen Qualitätssprung bewirkt. Es ist ja nicht so, dass ich nicht bereit wäre, für Recht und Gerechtigkeit zu sorgen, aber ich bin auf diesem Gebiet als Alleinunterhalter auf verlorenem Posten. Das nervt und frustiert enorm, wenn mir alles Leid der Welt in die Schuhe geschoben wird.
Mensch: Du bist also eher der Team-Worker?
Gott: Unbedingt! Um im Bild zu bleiben: Wenn ihr mir immer alles Leid in die Schuhe schiebt, dann kann ich damit nicht laufen, ich komme schlecht rein und kann keine großen Sprünge machen.
Mensch: Und was wünschst du dir stattdessen?
Gott: Rede über die Mauer, die dein Lebens gerade zu einer Sackgasse macht, mit einem vertrauten Menschen, mit deinem Gott, den du ja auch schon eine Weile kennst.
Mensch: Und dann?!
Gott: Nehmen wir zusammen Anlauf und springen drüber!