Ackern statt Rackern

Mittwoch in der fünften Fastenwoche – 29. März 2023

Mensch: Bei dem Foto fällt mir der Spruch des Pfarrers ein, wenn ein Mensch im Sarg nach der Trauerfeier zu Grabe getragen wird: „Wir legen nun seinen Leib zurück in Gottes Acker...!“

Gott: Ja, zum Friedhof wurde früher auch „Gottsacker“ gesagt!

Mensch: Das weiß ich natürlich. Aber ist das nicht ein sehr trostloses Bild? So ein mit Leichen übersäter Acker. Sieht dann so aus, als ob du Gott eher für den Tod zuständig bist.

Gott: Das erinnert mich daran, was mir mal ein Klinikseelsorger erzählt hat, dass gar nicht so selten die Patienten erschrocken sind, wenn der Pfarrer ins Krankenzimmer kommt, weil sie denken, ihre gesundheitliche Situation würde wohl so eingeschätzt, dass der Tod bald vor der Tür stehen könnte.

Mensch: Dann wird Kirche und Gott eher mit der Begleitung des möglichen Todes in Verbindung gebracht, als mit der Hilfe Möglichkeiten zu finden auch im Leiden und Kranksein zu  l e b e n.

Gott: So kann es passieren, dass  manch einer von der Taufe bis zur Konfirmation, zur Hochzeit und dann bei der Trauerfeier etwas intensiver mit mir zu tun hat.

Mensch: Da ist dann auf dem Acker des Lebens nicht so viel gewachsen an Beziehung zu dir.

Gott: Ja das ist ernüchternd! Wenn ich dann in meinem Reich mal bei dem auferstandenen Menschen nachfrage, warum das denn so gekommen ist, höre ich dann: „Es gab so viel zu tun. Ich hatte keine Zeit für Gebete und Gottesdienst, Kirche usw....

Mensch: Also das ganze Leben nur geackert …

Gott: Und ich hätte mich gefreut, wenn ich regelmäßiger „bestellt“ worden wäre, um den Acker des Lebens mit zu bestellen. Manche Furche hätte sich durchaus leichter ziehen lassen, wenn ich mal z.B. in einigen Gottesdiensten hätte Hand anlegen dürfen.

Mensch: Das Wort sagt es ja irgendwie schon: Gottes-Dienst! Du willst was zu tun haben mit uns!

Gott: Ja, viele denken Sie erweisen mir, Gott, einen Dienst, wenn sie zum Gottesdienst kommen. Dabei ist es eher umgekehrt! Ich bekomme dann mal eine gute Chance, als Gott, meine Dienst anzubieten!

Mensch: Und stattdessen hat sich manche Sorgen-Furche in die Stirn des ackernden Menschen eingegraben und das Leben schwer gemacht. Mehr mit hohem Verschleiß gerackert als fruchtbringend geackert - sozusagen!

Gott: Schau mal auf diesen herrlich noch etwas im Winterschlaf schlummernden Acker. Ich lade dich zu diesem Osterfest wieder ein, dich einzubringen, dich selbst auszusäen, ohne dich abzurackern. Und bitte: Lass mich mal mit ran an deine Furchen. Ich möchte dich nicht erst auf dem „Gottsacker“ wiedersehen!

 

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07. März 2020
07. März 2020

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